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5 Tipps für das Nähen mit Spitze

Dieser Blogartikel enthält Werbung, da ich Produkte nenne und verlinke.

1. Zuschnitt von Spitze

Für den Zuschnitt von flutschiger Spitze empfiehlt sich eine Zuschneidematte und ein kleiner Rollschneider (ich nehme am liebsten den 18mm Rollschneider von Clover). Nähgewichte sorgen zusätzlich dafür, dass alles an Ort und Stelle bleibt.

 

Falls du auch zu den Näher*innen gehörst, die trotzdem lieber mit Schere zuschneiden, empfiehlt es sich einen Baumwollstoff unter zu legen und einige Nähgewichte zu verteilen, damit es nicht ganz so rutschig ist.

 

Wie ich meine Nähgewichte aus einfachen Zutaten selber gebastelt habe, habe ich in diesem Blogartikel beschrieben.

2. Nadeln und Garn

Für das Nähen mit feiner Spitze sollte man auf dünne Nähnadeln und feineres Garn zurückgreifen. Für elastische Spitze kann ich die Organ Super Stretch Nadeln 75/11 in Kombination mit 120er Garn (ich verwende das Alterfil S Garn) sehr empfehlen. Wenn du feineres Garn verwenden möchtest, achte unbedingt darauf auch feinere Nadeln zu verwenden!

Für unelastische Spitzen eignen sich 70er Universal Nadeln in Kombination mit dem 120er Garn.

Da ein Dessous in der Regel nicht nur aus Spitze besteht, sondern auch aus elastischen Gummis oder dehnbarem Powernet, empfehle ich immer zur Stretchnadel zu greifen. Diese hat eine abgerundete Spitze und zerstört so die feinen Materialien nicht.

 

 

Für das Zusammenstecken der verschiedenen Schnittteile sollte man auf feine Stecknadeln oder Clips  zurück greifen. Ich verwende die Stecknadeln von Clover in der Stärke 0,4mm.

3. Damit deine Nähmaschine nicht den Stoff frisst

Für den Nahtanfang habe ich inzwischen einige Tricks gesammelt, damit der Stoff von der Nähmaschine nicht eingezogen wird:

 

1. Ich positioniere mein Nähgut unter den Nähfuß und senke den Nähfuß. Dann ziehe ich einmal am Oberfaden und nähe los.

 

2. Ich lege an den Anfang Butterbrotpapier/ Backpapier unter die Spitze. Nach dem Nähen kann ich das dann wieder abreißen. Da das recht mühselig ist, empfehle ich wirklich nur ein kleines Stück am Anfang unter zu legen. Außerdem habe ich schon öfter gelesen, dass sich anstelle von Papier auswaschbares Stickvlies hier sehr gut bewährt.

 

3. Wenn es möglich ist, nähe ich nicht direkt an der Kante, sondern positioniere die Nähnadel einige Millimeter weiter vor.

 

4. Das Verriegeln vom Nahtanfang klappt meist besser mit der Punktverriegelung. Teste sie mal aus, wenn deine Nähmaschine diese Funktion hat.

Abgesehen davon lohnt es sich beim Nähen mit Geradstich eine Lochstichplatte einzusetzen. Diese verhindert sehr gut, dass der zarte Stoff in das Stichloch gezogen wird. Denke daran die Stichplatte wieder zu tauschen, sobald du Zick-Zack-Nähte oder andere Zierstiche nähen möchtest!!
Manche Nähmaschinen haben keine austauschbare Lochstichplatte, sondern eine integrierte Funktion. Dabei kann ein kleiner Hebel (siehe blauer Pfeil) verstellt werden und die Aussparung in der Stichplatte (siehe pinker Pfeil) ändert sich.

 

Falls du für deine Nähmaschine einen Oberstofftransportfuß hast, ist nun die beste Zeit gekommen diesen einzusetzen! Dann kannst du ganz einfach auf die oben genannten Tools verzichten. Beim Annähen von Gummiband verwende ich lieber den normalen Nähfuß, da es schneller geht und mir das Stichbild bei meiner Nähmaschine besser erscheint. Möglich ist es aber auch mit Oberstofftransport.

4. Seitennähte und andere Teilungsnähte

Da sich dünne Spitze nur schlecht versäubern lässt, eignet sich bei längeren Teilungsnähten eine französische Naht hervorragend. Dabei liegt die offene Kante des Spitzenstoffes später innerhalb der Nahtzugabe.

 

Zeichne an das Schnittteil eine doppelte Nahtzugabe. Z.B. 14mm bei 7mm endgültiger Nahtzugaben Breite.

 

Für die französische Naht legst du 2 Stoffteile links auf links aufeinander. Dann nähst du eine Naht im Abstand von 7mm zu Kante. Schneide die Nahtzugabe auf 3-5mm zurück.

 

Klappe nun die beiden Stofflagen rechts auf rechts aufeinander und nähe eine Naht im Abstand von 7mm zur Kante.

 

Tadaaaa, fertig ist die französische Naht!

5. Spitzen Bogenkanten nähen

Die Bogenkanten von Spitzen sind wunderschön und kommen bei Dessous super zur Geltung. Du kannst sie entweder liebevoll von Hand an dein Wäschestück nähen oder du nutzt deine Nähmaschine dafür. Wenn du dich für die Nähmaschine entscheidest, nutze am besten einen 3-fach-Zick-Zack-Stich (auch 3 Step ZZ-Stich oder elastischer ZZ-Stich genannt). Nähe dann langsam entlang der Rundung deiner Bogenkante und hebe & senke dafür immer wieder den Nähfuß.

Welche Nähstiche sich am besten für das Nähen von Dessous eignen, habe ich in diesem Blogartikel für dich zusammengefasst.

 

Jetzt sollte dem Vernähen von edler Spitze nichts mehr im Weg stehen.

 

Viel Spaß beim Nähen!